Li Yung - Gedanken zu "Mysterien" - notiert am 01.01.2014
von Heinrich Keßler.
Mysterien (Geheimnisse) werden immer bleiben (müssen):
- Die Existenz.
Niemand kann jemals wissen, wie eine Existenz entsteht, sich
erhält, ändert, mutiert und wieder vergeht bzw. aufhört.
- Das Leben.
Das IST, wie es ist, wird niemals verstanden werden können -
und braucht auch nicht verstanden zu werden.
- Der Glaube.
Der Glaube schließt den Kreis zwischen dem Erklärbaren und
dem Unerklärlichen. Die Inhalte wandeln sich stetig.
- Die Hoffnung.
Sie ist und bleibt die Ahnung, dass es auch so kommen
könnte, wie vermutet oder befürchtet, bzw. dass es auch ganz
anders werden könnte.
- Die Liebe.
Sie ist und bleibt und erzeugt stetig die Passung von sich
und anderen aneinander und miteinander und durch einander
und ineinander.
- Das Ganze.
Es ist immer mehr als durch die Erklärungen zu erklären
möglich ist.
- Die Prozesse.
Sie bewirken jetzt und stetig den Ausgleich zwischen Allem.
- Die Wandlungen.
Sie erfolgen immer jetzt, stetig und stets gleichzeitig.
- Die Zustände.
Sie sind immer wie sie sind, nämlich die bestmöglichen, die
möglich waren.
- Gott.
Jeglicher Erklärungsversuch macht "Gott" zu einem Ding - und
genau das ist "Gott" bestimmt nicht. Verwerft also deshalb
auch diese Erklärung. (Sie ist nur ein Hinweis auf "Gott").
Alle Versuche, Mysterien zu erklären, führen zu Modellen,
Konzepten, Weltbildern, Weltanschauungen, Religionen, Gesetzen,
Regeln, Spielregeln, Traditionen, Überzeugungen, Glaubenssätzen,
Leitbildern und anderen stillschweigend oder ausdrücklich
vereinbarten oder gesetzten Grenzen und Begrenzungen des eigenen
und gemeinsamen Horizontes. Sie erweisen sich in der Regel als
nützlich und bequem für alle, die sie akzeptieren und mittragen,
d.h. auch weitergeben. Sie sind auch die unerschöpfliche Quelle
für alle Auseinandersetzungen, für die Wissenschaft und
Forschung sowie für Konflikte aller Art. Das gilt auch für
diesen Erklärungsversuch.